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Hier sind wir – über den Umweg Bahnhofstrasse in der Schulstraße.
Ich besuchte die Klassen in jedem Raum. Die Lehrer wechselten die Klassenzimmer und die Schüler konnten sitzen bleiben. Wo die Vorhänge zu sehen sind, lebte Oberlehrer Stapf und seine Familie. Als Kinder spielten sein Sohn Erhard und ich zusammen und wir tauschten Briefmarken. Die Schule wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört.
Ein Foto von meinem ersten Tag in der Schule. Ich bin auf der rechten Seite. Die Zuckertüte war ein Anreiz, ein guter Schüler zu sein, sie war mit Süßigkeiten gefüllt, aber nur in der oberen Hälfte. Unten war sie mit Papier gefüllt. Der neue Anzug und die Mütze wurden mir von meinem Onkel Oskar geschenkt. Ich schätze, er konnte ihn nicht verkaufen. Er juckte wie der Teufel. Ich hasste ihn. Dies sollte mein großer Tag sein aber als ich für das Foto mit meiner „Zuckertüte“ bereit war, wurde mein Bruder ganz sauer und musste auch geknipst werden — gegen alle Tradition. Man sieht wie unzufrieden ich war. Na gut— man sagt: „der Ältere gibt nach.“ Na gut…
[Anmerkung: das kleine + neben einem Namen bedeutet, dass diese Person im Jahr 1983 tot war, als Manfred sich an eine Schulkumpel erinnerte.]
[Anmerkung: das kleine + neben einem Namen bedeutet, dass diese Person im Jahr 1983 tot war, als Manfred sich an eine Schulkumpel erinnerte.]
[Anmerkung: das kleine + neben einem Namen bedeutet, dass diese Person im Jahr 1983 tot war, als Manfred sich an eine Schulkumpel erinnerte.]
Das neue Schulgebäude — im Komplex befindet sich nun ein ehemaliges Kriegerdenkmal aus dem Ersten Weltkrieg mit den Namen von zwei jüdischen Jungen auf der einen Tafel. Sie waren die Söhne unseres koscheren Metzgers, namens Kahn. Die Nazis hatten diese Namen ausgemeißelt.
[Anmerkung: Die Namen von Fritz und Leonhard Kahn wurden nicht aus dem Denkmal für den 1. Weltkrieg ausgemeißelt. Allerdings, die Namen der jüdischen Soldaten, die im Krieg 1870-71 gegen Frankreich kämpften, wurden aus dem Denkmal vor der Bartholomäus-Kirche heraus gemeißelt. Die Gedenktafeln für den 1. Weltkrieg sind jetzt in der Friedhofskirche untergebracht und die Namen von Fritz und Leonhard Kahn sind zu sehen.]
Für viele Jahre wohnten wir in dem kleinen grauen Hinterhaus hinter der Beamtenschule. Meine Großeltern {Abraham u. Regina Schwab] lebten unten und wir lebten im Obergeschoss. Beachte die kleine Tür fast hinten im roten Haus. Das Gebäude rechts vom roten Haus war das Nebengebäude ohne Innen-Rohrleitungen. Die Rohre verliefen entlang der Außenseite des großen Hauses in einen Sumpf . Der wurde oft von einem Bauern per Hand geleert.
Kapitel 7: Die Stadtmauer und die Türme
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