Die Familie Grünbaum

Nachkommen-Listen
1. Hirsch u. Golde (née Kohn) Grünbaum
2. Abraham u. Veilchen (geb. Lang) Schlesinger
3. Noah  u. 1) Minna u. 2) Sophie Grünbaum
4. Heinrich u. Ida (geb. Schmalbach) Schloss
Familiengeschichten
1. Noah u. 1) Minna u. 2) Josefine Grünbaum
2. Hugo u. Klara (geb. Schloß) Grünbaum
3. Minna (geb. Grünbaum) u. Samuel Rosenthal
4. Karl u. Hulda (geb. Schlesinger) Grünbaum
5. Abraham u. Fanni (geb. Fuchs) Schlesinger 
6. Löser u. Johanna (geb. Bergmann) Grünbaum
7. Bertha (geb. Grünbaum) u. Jacoby Seckel
8. Klara Wohgemuth, geb. Grünbaum
Und außerdem:
Die Postkartensammlung von Ilse Grünbaum

Die Familie Grünbaum war eine der wichtigsten Familien für die jüdische Gemeinde in Themar seit ihrer Gründung in den frühen 1860er Jahren bis zu ihrer Auflösung im September 1942.

Das erste Ehepaar, das aus der Familie Grünbaum nach Themar kam, waren Noah und Minna, geb. Friedmann, Grünbaum. Ihnen folgten Loeser und Johanna, geborene Bergmann, Grünbaum. Loeser und Noah waren Brüder, Söhne von Hirsch und Golde (geb. Kohn) aus Walldorf an der Werra.

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Die Grünbaum-Familien von Themar führen ihre Wurzeln in Thüringen bis in die 1780er Jahre nach Walldorf/Werra und weiter zurück nach Stadtlengsfeld; wo ihre früheren Wohnsitze waren, wissen wir derzeit nicht. Mendel und Lenda Grünbaum kamen irgendwann vor 1790 von Stadtlengsfeld nach Walldorf/Werra; ihr Sohn Hirsch Grünbaum, der Vater der
der mit Themar verbundenen Familien, wurde am 29. Oktober 1790 in Walldorf geboren. Aus dem Eintrag im Judenregister geht hervor, dass Hirsch „ein“ Sohn von Mendel und Lenda war, aber wir haben noch keine Geschwister identifiziert.

1822 heiratete Hirsch Grünbaum Golde Kohn; sie hatten insgesamt 10 Kinder, von denen sieben (7) zum Zeitpunkt von Hirschs Tod im Jahr 1843 noch lebten. Siehe Die Nachkommenliste von Hirsch und Golde (geb. Kahn) Grünbaum

Die beiden Mitglieder der Familie von Hirsch und Golde, über die wir am meisten wissen, sind die beiden Söhne, die nach Themar kamen: Löser Grünbaum, geboren 1838, und sein jüngerer Bruder Noah, geboren 1841. Sie zogen Ende der 1860er/Anfang der 1870er Jahre nach Themar. Die Kleinstadt bot durch ihre Lage, ihre Handelswege über Bahn und Wasser und ihre Rolle als Verwaltungszentrum bessere Möglichkeiten für wirtschaftlichen Wohlstand als Walldorf/Werra. Die jüdische Gemeinde in Walldorf/Werra befand sich im Niedergang: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Gemeinde von 238 im Jahr 1810 auf 562 im Jahr 1849 angewachsen (34 % der Stadtbevölkerung von 1637), doch dann begann die Zahl zu sinken: um fast 100 im Jahr 1855 und dann in einer Flut am Ende des Jahrhunderts, als nur noch 108 Juden in Waldorf lebten.

Sowohl Löser als auch Noah beschlossen, in Deutschland und in ihrem Heimatland Sachsen-Meiningen (wie Thüringen damals hieß) zu bleiben. Beide Männer waren relativ jung, in ihren Dreißigern, verheiratet und hatten Kinder, als sie den Umzug unternahmen. Beide Männer blieben bis zum Ende ihres Lebens in Themar: Noah starb zuerst im Januar 1901, Löser drei Jahre später. Beide Männer und ihre Familien hatten einen wichtigen Beitrag zum Leben in Themar geleistet.

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Die Geschichte der Familie Grünbaum in Themar trägt viel zu unserem Verständnis der Dynamik der kleinen Stadt Themar in den späten 1800er/frühen 1900er Jahren bei. Wir erfahren mehr über eine der jüdischen Kernfamilien von Themar, die Grünbaums, deren Mitglieder von den Anfängen in den späten 1860er/frühen 1870er Jahren bis zur Zerstörung der jüdischen Gemeinde im Holocaust in Themar lebten. Wir erfahren, dass das rasche Wachstum der jüdischen Gemeinde in erster Linie auf die Zuwanderung von Juden aus anderen Gemeinden zurückzuführen ist und nicht auf ein natürliches Wachstum. Wir erfahren mehr über die interne Dynamik der wirtschaftlichen Struktur von Themar: wie jüdische Geschäfte gegründet, geschlossen und/oder in die Hände anderer Familienmitglieder übergegangen sind.

In einem größeren Zusammenhang trägt die Geschichte der Familie zu unserem Wissen darüber bei, warum und wie viele deutsche Familien – jüdische und nichtjüdische – ihren Wohnort wechselten, indem sie innerhalb ihres Heimatlandes von einem städtischen Zentrum in ein anderes zogen, das vielleicht gleich groß, häufig größer und dann noch größer war, um wirtschaftlichen Wohlstand zu erlangen, oder Deutschland ganz verließen.

Die Geschichte der Grünbaums beleuchtet die Strategien, die die Familien verfolgten, um dem Nazi-Terror zu entkommen, und verweist dabei insbesondere auf die Erfahrungen jüdischer Familien während des Holocausts. Auf diese Weise stellt die Geschichte einige seit langem bestehende Annahmen über jüdische Deutsche in Frage – wie etwa die Annahme, dass ältere jüdische Deutsche sich gegen die Auswanderung sträubten oder sich weigerten, sie in Betracht zu ziehen.

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Wir danken den Familien von Karl und Hulda Grünbaum, ihren Kindern und Enkelkindern, die uns ihre Familienarchive zur Verfügung gestellt haben.

Wenn Sie Informationen oder Fragen zu den Grünbaum-Familien in Themar haben, die Sie uns mitteilen möchten, wenden Sie sich bitte an Sharon Meen
@ [email protected] oder [email protected]. Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören.   

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