Nach dem Krieg haben nur wenige Juden die Stadt besucht (wir wissen von Heinrich/Henry Levinstein), da viele von ihnen entweder nicht das Geld für eine Rückreise hatten oder sich nicht in Deutschland, insbesondere in der DDR, aufhalten wollten. Aber einige haben Kontakt mit der Stadt aufgenommen, ohne sie zu besuchen — vielleicht ist das bemerkenswerteste Beispiel die Korrespondenz, die vier Jahre anhielt (von 1983 bis zu seinem Tod im November 1987) zwischen Manfred Rosengarten, 62 Jahre alt und wohnhaft in Kalifornien, und einer Gruppe von nicht-jüdischen Schulfreunden, die er zum letzten Mal im Jahre 1936 gesehen hatte. Manfred wartete sehnsüchtig auf Nachrichten von Themar: „In all den Jahren,“ schrieb er, „hatte ich ein starkes Heimweh nach Themar und ich weiß nicht, wie oft ich an den Ort gedacht habe.“ Am Ende seines Lebens schrieb er: „Es kann vielleicht ein bisßchen dumm sein, so von der Vergangenheit eingenommen zu sein. Aber es tut meiner Seele gut und ich habe den Glauben, dass es uns allen gut tut.“ |
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