Foto: Steffen Ittig
Der folgende Text ist die Übersetzung eines Artikels, der am 26. November 2019 im Freien Wort erschien.
Siehe auch die Übersetzung des Artikels, der am 28. November 2019, nach der Verlegung der Stolpersteine, erschien.
Themar – „Ich sah die beiden Frauen aus dem Haus kommen. Die eine trat sehr vorsichtig, denn sie hatte sich ein Bein gebrochen. Sie trugen das kleine Gepäck um ihren Körper herum“, berichtete vor Jahren eine Frau, die sich noch an den 19. September 1942 erinnern konnte. Zu diesem Zeitpunkt machten sich Paula und Klara Frankenberg auf den Weg zum Bahnhof. Sie sollten mit dem Zug in das Konzentrationslager transportiert werden. Dort wurden beide ermordet, erinnert sich Barbara Morgenroth vom Verein Themar Trifft Europa. Sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Abstammung starben auf diese und ähnliche Weise – eine Zahl, jenseits derer man sich kaum ein Einzelschicksal vorstellen kann.
„Aber es waren Nachbarn, Geschäftspartner, Freunde, Spielkameraden. Sie lebten in unserer Stadt wie in fast allen Städten Deutschlands. Daran erinnern die messingglänzenden Steine [die Stolpersteine], die im Pflaster der Gehwege eingelassen sind“, so Barbara Morgenroth.
Morgen um 9 Uhr werden dreizehn solcher Stolpersteine von dem Aktionskünstler Gunter Demnig vor den letzten Wohnorten von Meta Krakauer (geb. Frankenberg) und den Familien Grünbaum, Neuhaus, Frankenberg und Sander in der Bahnhofstraße 23 und 36 sowie in der Leninstraße 20 verlegt. Es ist eine besondere Ehre, dass Garry Meller aus Australien, ein Nachkomme der Familie Grünbaum, unter den Gästen sein wird. Er will während seines Aufenthaltes in Themar auf den Spuren seiner Vorfahren im Werratal wandeln. Auch Staatssekretärin Babette Winter wird als Gast und Stifterin von zwei Stolpersteinen an dem Festakt teilnehmen. Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Regelschule und die Musikerin Renate Kubisch mit ihrem Cello werden die Feierstunde begleiten.
Vortrag zur Geschichte
Der Verein Themar Trifft Europe, Organisator der Stolpersteinverlegung, lädt zu einem kleinen Empfang im Laden des Morgenrothschen Hauses ein und dankt allen, die zur Finanzierung der Steine beigetragen haben. Am Vorabend der Verlegung findet am Dienstag um 19.30 Uhr ein Vortrag zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Themar statt. Katharina Witter vom Staatsarchiv Meiningen wird einen Vortrag über die Anfänge, die Besonderheiten und das Ende der jüdischen Gemeinde Themar halten. Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)