Die Familie von Max u. Alma (geb. Heimannsohn) BACHMANN

Bachmann.websiteWir wissen sehr wening über Alma und Max Bachmann. Alma Heimannsohn war im April 1874 in Pyritz in Pommern (dem heutigen Pyrzyce in Polen) geboren. Max war in Münster, Westfalen im August 1871 geboren, über 700 km entfernt im Westen. Eine Spur von Maxs Hintergrund kommt aus der ‚Erzählung‘ von Manfred Rosengarten, Themar, Thüringen: Meine Heimatstadt: „Max war zweimal bei der französischen Fremdenlegion und kämpfte in Nord-Afrika, Madagaskar, Indochina und in der Nähe von Hanoi entlang des Roten Flusses.“

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Auguste & Hermann Bachmann an Max & Alma Bachmann, 1906. Quelle: Privatbesitz Müller

Wann und wo Alma und Max sich kennengelernt und geheiratet haben ist nicht bekannt.

Von der Korrespondenzkarte links wissen wir, dass sie in 1906 in Spandau waren.

Im Jahr 1913 finden wir eine Anzeige in der Zeitung von Bachmann, der in der Schulstrasse wohnt.

Walter Bachmann an Max Bachmann from Morocco, 9. August 1932.  Quelle: Privatbesitz Müller

Im Jahr 1933 mieteten sie eine Wohnung von Tischler Schieppel auf der Schlagetererstraße, 11 (heute Römhilderstrasse) auf dem Wege nach Wachenbrunn.

Alma u. Max hatten eine Tochter, Sophie, geb. 15 Oktober 1906 in Berlin, als Alma un Max in Spandau lebten. Über sie ist es auch sehr schwierig etwas zu wissen. Im Jahr 2008 haben einige Zeitzeugen von einer Tochter der Bachmanns erzählt. Und in Oskar Stapfs Liste von 1962, Juden von Themar ab 1900, ist „1 Kind“ neben dem Namen der Bachmanns notiert. Wir fanden noch eine Spur in einer Ansichtskarte von Walter Bachmann an Max Bachmann, worin er „Viele Grüsse an der l. Sophie“ schickt.Max ist als Kaufmann und Alma als Hausfrau in den NS-Datensätzen von den 1930er Jahren identifiziert.

BundersarchivAls die Nazis die Regierung im Januar 1933 übernahmen, waren Alma Jahre 59 und Max 62 Jahre alt. Max zog sofort die Aufmerksamkeit der Nazis auf sich: Manfred Rosengarten berichtete, dass Max die ,,Gewohnheit zum Husten und Spucken“ hatte. Als er das vor einem Ausstellungskasten der antisemitischen Zeitschrift, Der Stürmer, machte, wurde er gleich festgenommen und mit so etwas wie einer ,Beleidigung der Nazi-Partei‘ angezeigt. Weil genug Leute begläubigten, dass er immer hustete und spuckte ohne darüber nachzudenken, hat man ihn wieder frei gelassen. ,,Dass so etwas passierte,“ erinnerte sich Manfred Rosengarten, „war in jenen Tagen selten.“ Andere Augenzeugen bestätigten Manfreds Gedanken.

Leider blieb das Glück nicht auf Maxs Seite: in der Nacht vom 9./10 November 1938, wurde er, nun 68 Jahre alt, mit den anderen jüdischen Männern von Themar während der Reichspogromnacht nach Buchenwald verschleppt. Aufgrund seiner Gesundheit und seines Alters wurde Max Anfang Dezember entlassen. Ob das nicht getan wurde, weil er und Alma eine Chancenfür eine Auswanderung hatten, wissen wir nicht. Von den Briefen von Max u. Clara Müller an Willi Müller, wissen wir dass Sophie rechtzeitig nach Israel ausgewandert ist. Vielleicht hat sie versucht, ihren Eltern zu helfen. In den offiziellen Akten aber gibt es keine Anzeige dafür, dass die Bachmanns versucht haben auszuwandern und damit war ab 1 Januar 1939 ihr Schicksal mehr oder weniger beschlossen.

Quelle: Stadtarchiv Themar

Im Dezember 1939 wurden die Bachmanns gezwungen, mit den Familien Frankenberg und Sander in der Straße des SA 20 (jetzt Leninstraße, 20) zusammen zu ziehen.

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Quelle: Stadtarchiv Themar

Am 10. November 1941 hat man Max Bachmann angeprangert, da er den „Gelben Stern“ nicht trug (der „Gelbe Stern“ war seit dem 19. September 1941 Zwang für deutschen Juden zu tragen). Zum zweiten Mal wurde er nach Buchenwald verschleppt. Alma ist kurz nach seiner Festnahme am 27. November 1941 in Themar verstorben.

Diesmal hat Max Bachmann die Strapazen und Schikanen nicht überlebt. Am 02 März wurde er von Buchenwald nach Bernburg a. d. Saale weiter transportiert um dort gleich mit Gas ermordet zu werden. Er war 71 Jahre alt. Der Leiter der Verwaltung von Buchenwald übersendet den Nachlass an die Stadtverwaltung Themar. Von „2 Paar Socken“ bis zu „einer Wollmütze“ sind die wenigen Habseligkeiten akribish aufgeführt.

Unten sind Spuren von den Akten im Stadtarchiv Themar die uns etwas über die Geschichte von Max und Alma Bachmann erzählen. Auch sind Anzeige von der Zeitschrift, Zeitung für Themar, die uns sagen wo die Bachmanns vor der Nazizeit gewohnt haben.

 

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Quelle: Das Bundesarchiv, Gedenkbuch
Quelle: Stadtarchiv Themar
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