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1939-1945/Die Jahre der Vernichtung

Themar addressesOben ist ein Stadtplan von Themar der zeigt wo die jüdischen Familien in Themar Anfang January 1939 gewohnt haben.

1939

  • 1. Januar: Schliessung und Zwangsverkauf jüdischer Geschäfte und Werkstätten.
  • 4. Mai: Schaffung von Sammelwohnstätten (sog. Judenhäuser) für Juden. Die Juden sollen in Gebäude oder Wohnräume ziehen, die den Juden gehören. In Themar wird mit dem Kreisamt Hildburghausen die Lösung gefunden, dass die Synagoge als Wohnraum für die verbliebenen jüdischen Bürger genutzt wird.
  • 28. September: Der Oberfinanzpräsident ordnet an, dass es Juden verboten ist, Gelder aus Handel, Vermietung oder sonstigen Einnahmen in bar entgegenzunehmen.
    • In Themar erhalten die Juden ein beschränktes Sicherheitskonto der Deutschen Bank in Suhl.
  • 6 Oktober 1939: Noch eine Liste — ,,Die noch in Themar wohnende Juden“

1941— 

  • 19. September: Deutsche Juden müssten zur Kennzeichnung auf der linken Brustseite der Oberbekleidung den gelben Davidstern mit schwarzer Inschrift Jude tragen.
  • 10. November: Man hat Max Bachmann angeprangert, da er den „Gelben Stern“ nicht trug (der „Gelbe Stern“ war seit dem 19. September 1941 Zwang für deutschen Juden zu tragen). Zum zweiten Mal wurde er nach Buchenwald. Diesmal hat Max Bachmann die Strapazen und Schikanen nicht überlebt. Am 02 März wurde er von Buchenwald nach Bernburg a. d. Saale weiter transportiert um dort gleich mit Gas ermordet zu werden. Er war 71 Jahre alt. Der Leiter der Verwaltung von Buchenwald übersendet den Nachlass an die Stadtverwaltung Themar. Von „2 Paar Socken“ bis zu „einer Wollmütze“ sind die wenigen Habseligkeiten akribish aufgeführt.

1942

  • 10. Mai: Zwei jüdische Familie, Max II u. Klara  Müller geb. Nussbaum, und Arthur und Elsa Neuhaus geb. Grünbaum und ihre 5-jährige alt Tochter, Inge, sind nach Belzyce Ghetto [nicht Belzec 140 km. südöstlich] deportiert. Sie wurden höchstwahrscheinlich nach Majdanek verbracht und ermordet.
  • 19. September: Die letzten drei jüdischen Familien, die noch in Themar waren, wurden nach Theresienstadt deportiert. Hugo and Klara Grünbaum geb. SchlossMax I und Frieda Müller geb. Freudenberger, und Markus und Else Rosenberg geb. Kahn.
  • 19. September: Die letzten drei Marisfelderjuden — Isaak, Hulda und Jacob Kahn — wurden nach Themar gebracht und von dort aus mit den letzten Themarerjuden nach Theresienstadt deportiert.

1943

In Themar wurde Julius Rosenberg, der 33-jährige Sohn von Markus und Else Rosenberg geb. Kahn, von der Gestapo verhaftet und nach Weimar überführt. Es ist anzunehmen, dass er nach Auschwitz deportiert geworden und ermordet ist. Nach dem Krieg ist er für tot erklärt. Mit seinem Tod gab es in Themar keine jüdische Gemeinde meh